Widerspruch in der formalen Logik

Aus club dialektik
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Der Widerspruch in der formalen Logik
Zum Verhältnis von formaler Logik und dialektischer Logik
von Stephan Siemens
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1. Einleitung

Der Satz vom zu vermeidenden Widerspruch ist einer der Grundsätze der formalen Logik. Wie verhält sich die Dialektik zu diesem Grundsatz? So viel scheint festzustehen: Diese Frage wird tatsächlich selten beantwortet. Oft scheint es eine den Dialektikern geradezu peinliche Frage zu sein. Dabei lohnt sie die Beschäftigung damit. Ber vorabscheint der Titel doppeldeutoig gewählt. Geht es darum, wie in der formalen Logik mit Widersprüchen umgegangen wird? Oder geht es um die Behauptung, dass der formalen Logik ein Widerspruch innewohnt, um dessen Beseitigung sie sich vergeblich bemüht? Wie in der Dialektik üblich, wird wohl beides der Fall sein. Beides gehört zusammen und bildet eine Einheit, die einen Aspekt der Dialektik der formalen Logik darstellt. Die Dialektik enthält also eine Theorie der formalen Logik, während sie sich selbst aus der Sicht der formalen Logik mit dem Verdacht auseinandersetzen muss, "Unsinn" zu sein. Gerade die Auseinadnersetzunge mit einem soolchen Verdacht, der zu einer Selbstkritik der dialektischen Philosophie herausfordert, ist die treibende Kraft in der dialektischen Phiosophie.

Was besagt der Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch?

Ein Text wendet sich an Leser und soll so betrachtet verständlich sein. Er ist aber nicht verständlich wenn in einem und dem selben Satz etwas zugleich behauptunet und bestritten wird. Ein solcher Text würde den Leser und die Leserin verwirren. Er wäre unverständlich. Nach der Auffassung der Vertreter des Satzes vom Widerspruch kann man einen Satz, der einen Widerspruch behauptet, nicht verstehen. Nur wenn er keinen Widerspruch enthält, ist der Satz zu verstehen. Und so viel scheint klar zu sein: Entweder enthält der Satz einen Widerspruch, oder er enthält keinen Widerspruch. Wenn er keinen Widerspruch enthält, dann eist er - zumindest insoweit - verständllich. Solte er aber einen Widerspruch enthalten, ist er unverständlich. Das ist ein ersters Beispiel für den Satz vom Widerspruch selbst. Allgemein gesprochen: Wenn ein Satz eiun und dasselbe behauptet und bestreitet - logisch zugleich - dann handelt es sich um einen Satz, der dem Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch widerspricht. Der Widerspruch ist ausgeschlossen, weil man ihn nicht verstehen kann. Geht man von der Sprache und ihrer Verständlichkeit aus, so muss man versuchen, einen Widerspruch zu vermeiden.

Um den Satz vom zu vermeidenden oder ausgeschlossenen Widerspruch zu verstehen, ist es vielleicht nützich, sich klar zu machen, was der Satz vom Widerspruch nicht bedeutet.




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